Der Begriff "Erlebnispädagogik" ist relativ jung und hat sich in den letzten Jahren stark durchgesetzt.

Erlebnispädagogik gilt heute als integrativer Bestandteil ganzheitlicher Erziehungs- und Bildungskonzepte, weil dadurch Schlüsselqualifikationen, wie z.B. die soziale Kompetenz erworben wird, die im heutigen gesellschaftlichen Kontext eine immer wichtigere Rolle einnimmt. Der lebensorientierte Ansatz wird durch die erlebnispädagogische Arbeit optimal ergänzt.

Teambuilding - richtig eingeführt - erhöht die Leistung enorm. Ist Teamarbeit lang und sicher eingeführt, hat man am Ende große Freude und Erfolg.

Die Aufmerksamkeit und das Bestreben einer Gruppe nach Perfektion ist unterschiedlich.

  • Liegt alles auf einen Einzelnen, so haben wir einen tollen Einzelkämpfer, der sich weder um andere noch um die Aufgabe selbst bemüht.
  • Rückt die Aufgabe zu sehr in den Mittelpunkt, werden andere untergebuttert, das Sozialverhalten ist miserabel, das Ziel wird unter Umständen sogar erreicht und die Moral der Einzelnen sinkt (besonders dann, wenn nicht alle dazu nötig waren).
  • Liegt der Fokus nur auf der Gruppe, so haben wir ein Team, was sich selbst feiert oder kurz vor dem Auseinanderbrechen ist. Es wird nicht auf die Probleme und Bedürfnisse Einzelner eingegangen und die Aufgabe nicht gelöst.

Heute gilt:

  • Wer auf die Entwicklung der Menschen setzt, wird sportlich und finanziell belohnt werden.
  • Es gibt keinen Weg mehr zurück auf die Bäume, dafür ist in unseren Wäldern zu wenig Platz.
  • Teamarbeit und Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode und will durch exemplarische Lernprozesse, in denen Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie dazu befähigen, ihre Welt in der sie leben, verantwortlich zu gestalten. 

In der Erlebnispädagogik arbeiten wir mit Spielen. Bei diesen Spielen geht es mehr, als nur um Spaß.

Spiele mit Lerneffekt

  • Spiele sind ein beliebtes Werkzeug in der Erlebnispädagogik. Die Bandbreite der Spiele ist groß und reicht von lustigen Aufwärmspielen über Kennenlernspiele, Vertrauensspiele und Wahrnehmungsspiele bis hin zu Geländespielen und den berühmten Kooperationsspielen. 
  • Dass Erlebnispädagogen Spiele so gerne einsetzen, obwohl sie auf den ersten Blick eher nach Spaß als nach einer ernsthaften pädagogischen Maßnahme aussehen, ist im Grunde einleuchtend: 
  1. Spiele bieten einen geschützten Raum außerhalb des echten Lebens.
  2. Spiele bringen uns in ungewöhnliche Situationen.
  3. Spiele machen Verhaltensweisen sichtbar.
  4. Spiele können fast überall durchgeführt werden.
  5. Spiele sind risikoärmer als viele andere Aktivitäten.

Erlebnispädagogische Spiele als geschützter Raum

  • Vielen Kindern und Jugendlichen fällt es zunächst nicht leicht, sich in einem erlebnispädagogischen Programm auf natürliche Weise einzubringen. Sie fühlen sich beobachtet. Sie wissen, dass es um Verhaltensweisen geht. Sie fürchten sich vor Rückmeldungen zum eigenen Verhalten.
  • Im Rahmen eines Spieles ist es oft einfacher, diese Hemmnisse zu überwinden.
  • Feedback beschränkt sich zunächst nur auf die Beobachtungen im konkreten Fall. Es ist einfacher mit der Rückmeldung umzugehen: "Du hast dich in diesem Spiel zurückgehalten und der Gruppe deine guten Ideen vorenthalten", als ein allgemeines "Du bringst dich nie ein" zu verkraften. Dadurch bieten Spiele eine gute Möglichkeit, Anregungen zu geben, die nicht verletzen. Außerdem trauen sich die Teilnehmer im Rahmen eines erlebnispädagogischen Spiels oft eher, eine neue Rolle auszuprobieren.
  • Es ist einfacher, für den begrenzten Zeitraum einer Übung nach Absprache eine Leitungsfunktion zu übernehmen, als bei einer Wanderung mehr Verantwortung zu tragen.

Erlebnispädagogische Übungen stecken voller, neuer Momente

  • In der Erlebnispädagogik liefern Spiele eine Methode, um die Struktur eines Teams aufzudecken.
  • Die Stärken und Schwächen der Einzelnen werden sichtbar.
  • Fast alle Erlebnispädagogik-Übungen arbeiten mit Zusammenarbeit anstelle des klassischen Wettstreits. Die Teilnehmer müssen sich nicht miteinander vergleichen. Im Gegenteil: Gerade durch das Zusammenspiel unterschiedlichster Qualitäten wird die Aufgabe gelöst.
  • Hier erleben die einzelnen Teilnehmer im Team, dass es nicht wichtig ist, der erste zu sein oder zu gewinnen, oder dass es nicht darauf ankommt, dass sich alle gleich verhalten oder gleich viel tun. 
  • Vielfalt, verschiedene Blickwinkel, unterschiedliche Erfahrungen und Herangehensweisen und das Zusammenspiel von Engagement und Zurückhaltung führen zum Erfolg. 
  • Bei Erlebnispädagogik-Übungen ist es einfach, eigene Verhaltensweisen zu erkennen und bewusst neue Rollen auszuprobieren. Die Angst vor Konsequenzen verschwindet.

Erlebnispädagogische Übungen brauchen eine gute Anleitung

  • Erlebnispädagogische Spiele sind deshalb sehr beliebt, weil man sie fast überall und oft mit wenig Hilfsmitteln durchgeführt. 
  • Die Risiken sind bei den Übungen geringer, bzw. sind die Konsequenzen bei falscher Anleitung weniger erfolgreich, als bei großen Klettertouren, Raftingtouren oder Ähnlichem. 
  • Daher ermöglichen die Übungen gerade für junge Spielleiter ein wirksames und sicheres Arbeiten. 
  • Die Übungen in der Erlebnispädagogik entfalten ihre Wirkung erst, wenn sie gut angeleitet, begleitet und ausgewertet werden. 
  • Ohne eine gut moderierte Reflexionseinheit verpufft der Lerneffekt.
  • Wie überall in der Erlebnispädagogik gilt für die Übungen, dass nur gut ausgebildete Spielleiter mit entsprechender Erfahrung ein Kooperationstraining durchführen können, welches die gewünschte Wirkung nicht verfehlt.

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